FA ZIT
Michael Lang
STEREO-Redakteur
D
as Durchstöbern des Marktes nach inte-
ressanten Kombinationen aus CD-Play-
ern und Verstärkern bereitet immer wieder
Freude. Auffällig im aktuellen Testfeld: Die
vor einigen Jahren eingeleiteten Sparmaß-
nahmen der Hersteller mit immer weniger
Ausstattung und Anschlussmöglichkeiten
gehören der Vergangenheit an.
Selbst dem preiswertesten Verstärker dieses
Vergleichs, dem Arcam, fehlt es an nichts
Wesentlichem. Seine Technik ist ausgefuchst
und absolut praxistauglich umgesetzt. Er hat
nicht nur Kraft, sondern zeigt mit warmem,
körperhaftem und farbenreichem Klang deut-
lich über die Preisklasse hinausweisende
Qualitäten. Dass der Multiplayer 411 nicht
ganz das Niveau hält, war zu erwarten.
Er wird trotzdem seine Fans finden: Wer
keinen Platz für mehrere Player hat, kann
hier bedenkenlos zugreifen und sowohl CDs
als auch SACDs und Blu-rays genießen.
Für reine Musikliebhaber ist aber auch
bereits vorgesorgt: Wenn Sie diese Aus-
gabe der STEREO in Händen halten, wird der
Händler Ihres Vertrauens einen zum Verstär-
ker passenden, brandneuen SACD-Spieler
vorführen können.
Preislich eine ganze Klasse über den
Arcams finden sich die Musicals ein. Rund
200 Euro teurer als die Vorgänger, haben
die in England entwickelten und in Fernost
gebauten Geräte klanglichen Feinschliff
erfahren. Darüber hinaus gibt es ein sehr
ordentliches Ausstattungspaket beim Ver-
stärker, beim CD Spieler sogar ein pralles
inklusive Wandlerboard. Was wir uns bei
diesen Universalkünstlern noch gewünscht
hätten: einen Kopfhörerausgang und eine
Anzeige für die eingestellte Lautstärke.
Das kraftvoll-erdige Moment im Klang ist
geblieben, die Fähigkeit, Räume in den rich-
tigen Dimensionen abzubilden, hat gewon-
nen. Der Player lässt kaum einen Wunsch
offen, in seiner Preisklasse schon gar nicht.
Das Duo von Moon setzt in vielerlei Hin-
sicht die Bestmarken in dieser Runde:
Die in liebevoller Handarbeit in Kanada
hergestellten
Komponenten
sind
nicht
ganz billig, aber trotzdem alles andere als
überteuert. Die enorme Fertigungstiefe des
Herstellers im Hochlohnland - mit eigenen
Gehäusen und speziell angefertigten Bautei-
len, beispielsweise den Trafos -, überschau-
bare Stückzahlen und der weite Weg über
den Teich bei schwachem Euro ändern nichts
an der Konkurrenzfähigkeit der Produkte.
Modular aufgebaut, ist der Player auch
als reines Laufwerk erhältlich. Der Ver-
stärker glänzt mit einem erstklassigen
Phonoteil, das vielseitig anpassbar ist
und ebenso optional zur Wahl steht wie
ein
D/A-Wandler modernster Machart.
Die Kombination überzeugt mit einem pfeil-
schnellen Auftritt, allerfeinster Auflösung
und insbesondere der Verstärker mit einem
Gefühl für musikalische Strukturen, die ihn
weit über den Durchschnitt heben!
Was also tun? Wer Klangfarben und Stimmen
liebt, kommt bei überschaubarem Budget
am Arcam nicht vorbei, die Musicals sind
eine
erstklassige
No-Nonsense-Kombi
für Vernunftmenschen, die Moons für
Musikliebhaber mit Sinn für das Besondere.
Ein starkes Feld!
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